Draculalla on Krapula (Dracula hat einen Kater)
Moi,
ich bitte vielmals um Verzeihung, dass ich euch so stiefmütterlich behandelt habe. Es hatte seine Gründe. Es ist nicht alles so gelaufen wie ich´s mir gewünscht habe, bitte fragt nicht nach.
Wo fang ich an bzw. wie? Am besten Chronologisch. Freitag, ich glaub es war der 14. November, fing hier die Weihnachtssaison an mit der kleinen Weihnachtsfeier der Geographiestudenten an. Ich war erst skeptisch aber die Erstsemester hatten sich wirklich Mühe gegeben und im neuen Studentenhaus mit zipfelbemützten Finninen und Deko für wunderbare Weihnachtsstimmung gesorgt. Es gab Glögi, eine Art Glühwein, wobei die Finnen Wert darauf legen das Wodka im Glögi ist. Es gab auch leckeren Milchreis, den ich den Exitus gab, in dem ich ihn meine Schüssel eine Überdosis Zimt streute. Marie eine unserer belgischen Freundinnen war an diesem Abend Teil einer finnischen Tradition. In ihrem Reis war eine Mandel, was ihr, laut Tradition, Glück im nächsten Jahr und ein Geschenk bringen sollte. Sie hielt die Mandel hingegen für ein Missgeschick des Kochs und legte sie zu den Essenresten auf ihren Teller, bis jemand sie auf ihr Glück aufmerksam machte.
Zur weiteren Tradition, allerdings nur innerhalb der Geographengemeinde gehört es, dass der Weihnachtsbaum aus einem Staatsforst gestohlen und mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln (U-Bahn) zum Studentenhaus gebracht werden muss. Dies wurde von den Beteiligten, allerdings maskiert, gefilmt und uns präsentiert. Übrigens wird die Strafe für Baumdiebstahl in Finnland in Metern abgerechnet. 50€ pro Meter. In unseren fall 200€. Allerdings denke ich, dass der Förster einen Luftsprung gemacht. Wie auch immer der Wald im Osten Helsinkis ist jetzt auf jedenfall schöner.
Marie wurde ein zweitesmal zum Mittelpunkt des Abends, als es ums Schokoladenwettessen ging. Für eine Belgierin Ehrensache. Allerdings waren ihre Gegner 1,80 und männlichen und spülten mit Bier nach. Für eine 1,55 Große Belgierin keine Chance.
Noch etwas. Die Finnen sind echt ein soziales Volk. Es gab extra für Eiallergiker (es scheint sie zu geben) Blätterteiggebäck.
Gott seit ihr lieb.
Drei Stunden Schlaf und ich fuhr mit der finnischen Bahn Richtung Mittelfinnland um eine Stippvisite bei Freunden meiner Eltern zu absolvieren. Den Järvis (See). Die Järvis leben in Kuopio, 95.000 Einwohner, Oberzentrum und wunderschön gelegen zwischen mehreren Seen. Die Stadt ist Sportstadt, immerhin besitzt die Stadt Erstligisten in Fußball und Eishockey. Die Järvis leben in einer kleinen Wohnung voller Antiquitäten und Kinder (drei Stück). Was sich manchmal beisst. So zerlegte Rasmus gleich am ersten Abend einen antiken Stuhl. Es war schön mal ein paar Tage bei einer durchschnittlichen finnischen Familie zu verbringen, mit Sauna am Abend und Fernsehen am Morgen. Am Sonntag wollte ich den Pujoturm, einen Aussichtsturm auf einem Hügel zwischen den Seen besteigen, der just Sonntags geschlossen hat. Immerhin sah ich den ersten Schnee.
Am Samstag schleppte mich mein Wohnungsgenosse Lukas zu einem Punkkonzert. Gleich bei der ersten Band und Lied kegelte ein betrunkener Fan alle drei Mikrophone und einen Verstärker, der sich überschlug, um. Strike. Was man nicht mehr halten konnte liess man an diesem Abend fallen. Wie zum Beispiel duzende Biergläser, wodurch wir später auf einem Teppich aus Glas gingen, der für jeden Fakir eine Herausforderung gewesen wäre. Auch Lukas trug seinem Teil mit bei. Beim Pogo fiel seine Brille und ein Glas wart nicht mehr gesehen.
Lauri ein Geographiestudent den ich zufällig auf den Konzert traf, schleppt uns noch weiter in eine ranzige Bar. Dort trafen wir ein paar seiner Hippiefreunde. Ein Mädchen sagte mir mit ihrer versoffenen Stimme: "This is a place of stealing and bleeding". Ich griff sofort fest nach meiner Jacke. Nachdem wir durch das aus und an knipsen der Deckenbeleuchtung darauf aufmerksam gemacht worden waren die Bar zu verlassen, gingen wir zu Lauri. Der bot uns selbstgemachten Wein (schrecklich) und Pot (Nein danke) an. Lukas griff reichlich zu, was seiner Sehfähigkeit bestimmt nicht zuträglich war. Nach einiger Zeit lagen mehrere Schnappsleichen auf Lauris Bett und auch der Typ der mich am Abend mehrmals gefragt hatte, ob seine Nase gerade sei, schlief fest in seinem Stuhl. Darauf führte ich den erblindeten Lukas durch den Schnee nach Hause.
Montag. Ich wohne der größten Schneeballschlacht bei, die ich je erlebt habe. Etwa 100 Leute (ganz Pasila) wobei sich besonders die Südeuropäer und Australier hervortaten. Jetzt weiß ich auch warum diese Finnland ausgewählt haben, sie badeten förmlich im Schnee.
Jetzt aber genug, bis bald
Deik
ich bitte vielmals um Verzeihung, dass ich euch so stiefmütterlich behandelt habe. Es hatte seine Gründe. Es ist nicht alles so gelaufen wie ich´s mir gewünscht habe, bitte fragt nicht nach.
Wo fang ich an bzw. wie? Am besten Chronologisch. Freitag, ich glaub es war der 14. November, fing hier die Weihnachtssaison an mit der kleinen Weihnachtsfeier der Geographiestudenten an. Ich war erst skeptisch aber die Erstsemester hatten sich wirklich Mühe gegeben und im neuen Studentenhaus mit zipfelbemützten Finninen und Deko für wunderbare Weihnachtsstimmung gesorgt. Es gab Glögi, eine Art Glühwein, wobei die Finnen Wert darauf legen das Wodka im Glögi ist. Es gab auch leckeren Milchreis, den ich den Exitus gab, in dem ich ihn meine Schüssel eine Überdosis Zimt streute. Marie eine unserer belgischen Freundinnen war an diesem Abend Teil einer finnischen Tradition. In ihrem Reis war eine Mandel, was ihr, laut Tradition, Glück im nächsten Jahr und ein Geschenk bringen sollte. Sie hielt die Mandel hingegen für ein Missgeschick des Kochs und legte sie zu den Essenresten auf ihren Teller, bis jemand sie auf ihr Glück aufmerksam machte.
Zur weiteren Tradition, allerdings nur innerhalb der Geographengemeinde gehört es, dass der Weihnachtsbaum aus einem Staatsforst gestohlen und mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln (U-Bahn) zum Studentenhaus gebracht werden muss. Dies wurde von den Beteiligten, allerdings maskiert, gefilmt und uns präsentiert. Übrigens wird die Strafe für Baumdiebstahl in Finnland in Metern abgerechnet. 50€ pro Meter. In unseren fall 200€. Allerdings denke ich, dass der Förster einen Luftsprung gemacht. Wie auch immer der Wald im Osten Helsinkis ist jetzt auf jedenfall schöner.
Marie wurde ein zweitesmal zum Mittelpunkt des Abends, als es ums Schokoladenwettessen ging. Für eine Belgierin Ehrensache. Allerdings waren ihre Gegner 1,80 und männlichen und spülten mit Bier nach. Für eine 1,55 Große Belgierin keine Chance.
Noch etwas. Die Finnen sind echt ein soziales Volk. Es gab extra für Eiallergiker (es scheint sie zu geben) Blätterteiggebäck.
Gott seit ihr lieb.
Drei Stunden Schlaf und ich fuhr mit der finnischen Bahn Richtung Mittelfinnland um eine Stippvisite bei Freunden meiner Eltern zu absolvieren. Den Järvis (See). Die Järvis leben in Kuopio, 95.000 Einwohner, Oberzentrum und wunderschön gelegen zwischen mehreren Seen. Die Stadt ist Sportstadt, immerhin besitzt die Stadt Erstligisten in Fußball und Eishockey. Die Järvis leben in einer kleinen Wohnung voller Antiquitäten und Kinder (drei Stück). Was sich manchmal beisst. So zerlegte Rasmus gleich am ersten Abend einen antiken Stuhl. Es war schön mal ein paar Tage bei einer durchschnittlichen finnischen Familie zu verbringen, mit Sauna am Abend und Fernsehen am Morgen. Am Sonntag wollte ich den Pujoturm, einen Aussichtsturm auf einem Hügel zwischen den Seen besteigen, der just Sonntags geschlossen hat. Immerhin sah ich den ersten Schnee.
Am Samstag schleppte mich mein Wohnungsgenosse Lukas zu einem Punkkonzert. Gleich bei der ersten Band und Lied kegelte ein betrunkener Fan alle drei Mikrophone und einen Verstärker, der sich überschlug, um. Strike. Was man nicht mehr halten konnte liess man an diesem Abend fallen. Wie zum Beispiel duzende Biergläser, wodurch wir später auf einem Teppich aus Glas gingen, der für jeden Fakir eine Herausforderung gewesen wäre. Auch Lukas trug seinem Teil mit bei. Beim Pogo fiel seine Brille und ein Glas wart nicht mehr gesehen.
Lauri ein Geographiestudent den ich zufällig auf den Konzert traf, schleppt uns noch weiter in eine ranzige Bar. Dort trafen wir ein paar seiner Hippiefreunde. Ein Mädchen sagte mir mit ihrer versoffenen Stimme: "This is a place of stealing and bleeding". Ich griff sofort fest nach meiner Jacke. Nachdem wir durch das aus und an knipsen der Deckenbeleuchtung darauf aufmerksam gemacht worden waren die Bar zu verlassen, gingen wir zu Lauri. Der bot uns selbstgemachten Wein (schrecklich) und Pot (Nein danke) an. Lukas griff reichlich zu, was seiner Sehfähigkeit bestimmt nicht zuträglich war. Nach einiger Zeit lagen mehrere Schnappsleichen auf Lauris Bett und auch der Typ der mich am Abend mehrmals gefragt hatte, ob seine Nase gerade sei, schlief fest in seinem Stuhl. Darauf führte ich den erblindeten Lukas durch den Schnee nach Hause.
Montag. Ich wohne der größten Schneeballschlacht bei, die ich je erlebt habe. Etwa 100 Leute (ganz Pasila) wobei sich besonders die Südeuropäer und Australier hervortaten. Jetzt weiß ich auch warum diese Finnland ausgewählt haben, sie badeten förmlich im Schnee.
Jetzt aber genug, bis bald
Deik
DeFi Blogsberg - 26. Nov, 20:45