Dienstag, 7. Oktober 2008

Helsinki-Turku-Stockholm und zurueck

Hyvää päivää!

Die Zeiten ändern sich und das teilweise in rasender Geschwindigkeit. Vor ein paar Wochen musste Vogti auf Island die Krone dreimal umdrehen um sich einen Kaffee leisten zu können und jetzt ist er reicher als sein ganzes Gastland. Auch meine Schwester machte letzte Woche eine Veränderung durch und zwar von der Freundin zur Ehefrau.

Aus diesem Grund machte ich mich Mittwochnacht auf den weg nach Turku. Eigentlich wollte ich die Nacht etwas schlafen, doch ein paar meiner Mitbewohner schleppten eine Hippiegothikfinnin an, deren Freund gerade verhaftet worden war. Einen Grund konnte sie uns dafuer nicht nennen, wohl auch weil es mehrere Gruende gab. Sie telefonierte so laut, dass die Person am anderen Ende des Höhrers sie auch ohne Telefon verstanden hätte und versichert Lukas das sie die Nacht nicht schlafen werde, weil sie soviel Speed genommen hätte. Ich bin froh, dass ich mein Zimmer abschliessen kann.

Morgens um fuenf ging es mit dem Bus nach Turku, der zweitgrössten und ältesten Stadt Finnlands, die frueher einmal Hauptstadt war und deshalb heute mit einigen Komplexen zu kämpfen hat. Im Gegensatz zu deutschen Langstreckenbussen, die immer nur ein Ziel haben, hielt dieser finnische alleine noch vier weitere Male in Helsinki, was die Fahrzeit natuerlich in die länge streckte und mich ärgerte weil ich gar nicht zum Busbahnhof hätte laufen muessen.

Die Fährstrecke von Turku nach Stockholm ist der Wahnsinn, da sowohl vor Turku, wie auch vor Stockholm tausende Schären liegen und zudem die Insel Åland angepeilt wird, die aussieht als wäre sie direkt vom finnischen Fremdenverkehrsamt entworfen worden.

In Stockholm erwartete mich ein Haufen Familie (alte wie neue), leckerer Elchbraten und viele neue Gesichter (Freunde und Freundesfreunde).

Die Trauung war kurz und schön. Eingeladen war auch ein 93jähriger Freund der Familie, der Ordenbeladen in seinem Rollstuhl sass. Auf dem ersten Blick ein General, aber auf Nachfrage einer der (ehemals) bedeutensten Tänzer Schwedens (hier kriegt man wohl fuer alles Lametta). Wir brachten den Schweden das poltern bei, von dem sich auch der 93jährige nicht abhalten liess.Nach dem leckeren Essen spielte eine finnische Tangoband und mit verschiedenen Damen wirbelte ich die Tanzfläche auf. Es ging bis drei, bis ich als letzter mit dem Brautpaar die Räumlichkeiten verliess.

Montag frueh ging es wieder auf dem selben Weg Richtung Heimat. Nochmal vielen Dank an alle besonders an die jungen Sörensons.

Heido(Tschuess schwed.)

Deik

Montag, 29. September 2008

Metrampere

Apua olut (Hilfe Bier)!

Die letzte Woche fing an, wie die vorletzte aufgehört hatte. Mit feiern! Wie schon öfter erwähnt sind die finnischen Studenten besonders organisiert und verplant (im positiven Sinne), was das feiern angeht. Die Studenten der Fakultät of Sciene hatten einen ganzen U-Bahnzug gemietet, der 1 1/2 Stunden die einzige U-Bahnstrecke Helsinkis abfuhr, teilweise ueberirdisch, ueber Bruecken und Buchten. Mit steigenden Alkoholkonsum begannen die Finnen eine Bolonese durch die Abteile zu starten. Ich hielt mich vornehm zurueck.

In Finnland ist inzwischen, innerhalb weniger Tage der Herbst ausgebrochen. Ich kann mich nicht erinnern einen so intensiven Herbst erlebt zu haben. Das Laub und die Haare der finnischen Mädchen reflektieren, das viele Sonnenlicht, dass wir die letzten 1 1/2 Wochen hatten. Die Blätter leuchten in tausenden von Farben und es riecht auf sehr angenehme Weise nacch Erde und Bäumen.

Auch diese Woche bin ich kurz verreist. Unsere finnische Freundin Aino hat mich und Manuel zu sich nach Tampere eingeladen. Eine alte Industriestadt mit vielen alten Rotziegelbauten. Die Stadt liegt zwischen zwei Seen, die durch einen Wasserfall verbunden sind. Die halbe Stadt liegt zwischen Wäldern und Huegeln. Ich habe selten oder noch nie eine so schöne Topographie ((Lage) fuer alle nicht Geographen) einer Stadt gesehen).

Ich muss mich noch fuer zwei Sachen Entschuldigen. Da es kein sz und ue auf der finnischen Tastatur gibt muss ich mich leider anders behelfen. Mir fällt erst jetzt auf, das wir Deutschen sehr gerne Punkte uber unsere Buchstaben machen. Und da sich mein Laptop eine Virusinfektion und zu allem ueberfluss noch Wuermer zugezogen hat, befindet er sich im Uni eigenen Computerkrankenhaus und wird gegen Ende nächster Woche entlassen. Skypen ist also erst gegen Anfang nächster Woche möglich, da ich das Wochenende in Stockholm bin, wo meine Schwester Samstag in den Hafen der Ehe einschippert und ich als Lotse aushelfen muss.

Anteeksi. Mina en puhu suomea (Entschuldigung. Ich sprech kein finnisch)

Deik

Montag, 22. September 2008

Masern, Pest und Algebra

Moin

Dienstag fand ich einen Brief vom Healthservice der Universität Helsinki in meinem Postkasten. Ich bekam Angst, dass ich bei der ganzen Buerokratie vergessen hatte mich irgendwo zu melden. Aber der Hase lief ganz anders. In meinem Schwedischkurs sind die Masern ausgebrochen. Detaliert wurde der Krankheitsverlauf beschrieben und das man sich falls befallen, beim Amt melden sollte. Sofort fing mein Ruecken kräftig an zu jucken. Letztlich war dass aber nur eine hypochondrische Ueberreaktion und wie mir meine Mutter versicherte bin ich gegen Masern geimpft (ein hoch auf das deutsche Gesundheitssystem). Andere Landsmänner hatten da nicht soviel Glueck, besonders die aussereuropäischen Studenten hat es wohl erwischt, inzwischen fehlt die Hälfte des Kurses. Besonders bei den Chinesen und Afrikanern hat die Krankheit zugeschlagen.

Donnerstag war ich in Tallin und ich habe mich gleich in diese Stadt verliebt. Alte Häuser, verwinkelte Gassen, Huegel, Blick aufs Meer und an jeder Ecke huebsche Estinnen in Trachten, die mir gebrannte Zimtmandeln anboten. Uebrigens obwohl die estnische Sprache dem finnischen sehr ähnelt, kann man deutsche Rudimente, dank der Hanse, ueberall finden. So heissen die Ordnungskräfte Beispielsweise hier Politsei. Das einzige was den Ausflug etwas truebte war die Fahrtdauer von insgesamt 6 Stunden, die sich viele Finnen damit vertreiben ihre Spargroschen in einen der vielen Geldautomaten zu stecken. Sehr erfolgreich war uebrigens eine etwa 80 jährige Dame, die aber wahrscheinlich dafuer ihr Lebenlang geuebt hat.

Freitag und Sonntag war ich beim 21. finnischen Filmfestival. Am Freitag gab es eine japanische Mangaverfilmung namens Death Note und Sonntag einen deutsch/kanadischen Schwulenzombiefilm namens Otto-or-up with death people (war gar nicht mal so schlecht).

Montag und Freitag war ich uebrigens beim Karate. Meine Gelenke und Muskeln schmerzen aber ich werde es wohl weiter machen.

Gruss

Deik

Montag, 15. September 2008

Sauna

Moin

Am Dienstag habe ich das Uerberlebenselexier der Finnen entdeckt. Ich war mit Manuel im angeblich ältesten Schwimmbad Finno-Scandinaviens (FInnland, Norwegen, Schweden). Da viele Finnen bevorzugt nackt baden und das Bad ziemlich klein ist, gibt es Badetage fuer Männer und fuer Frauen. Jedes Schwimmbad und Fitnesscenter verfuegt obligatorisch ueber ein oder mehrere Saunen. Es war eine Wohltat. Ich habe das Gefuehl, dass in der Saune der Finne zu einem anderen Menschen wird. Nicht das er mehr spricht, aber hier ist er lockerer und scheint sagen zu wollen. "Hey das haben wir erfunden, nicht schlecht oder?"

Mittwoch musste ich leider das Deutschlandspiel an einem kleinen Laptop mit portugiesischen Kommentaren schauen. Keine 2km entfernt fand das Spiel statt. Schade! Es gab zwar noch Tickets aber die FIFA (Föderation Internationaler Finanzieller Ausbeutung) wollte 140 €, fuer ein Ticket haben. So haben wir das Spiel mit vier Finnen und Innen zuhause gesehen. Was in unserer WG fuer erstaunen gesorgt hat. Die Schuechternheit der Finnen ist hier wohl bekannt und vier Finnen zu Besuch zu haben, kommt ungefähr gleich, seinen Eltern ein Supermodel als Freundin vorzustellen. Es war sehr witzig, in fast jedem Zimmer sass ein anderer Landsmann und hat sein Team angefeuert. Bis auf unseren Italiener Giovanni, denn der interessiert sich nicht fuer Fussball.

Sonntag sind wir als Ersatz zum Ligaspiel HJK Helsinki gegen Honka Espoo gegangen. Lokalderby. Zweiter gegen den Dritten der Tabelle. Verglichen mit Deutschland mittleres Drittliganiveau. Haarstreubende Szenen. Ich habe ueberlegt hier als Keeper anzuheuern, da die Keeper auf beiden Seiten,wie ich, immer denselben Fehler machen, wenn ich im Tor stehe. Sie passten den Ball immer direkt zum Aussenverteidiger der hilflos den Ball an den Gegner verliert, der aber aus seinem Unvermögen die Chancen nie nutzt. Die Helsinkier Ultras standen uebrigens wie ein Knabenchor auf ihren Plätzen. Fahnen gab es nur zwei bei den Espoo-Fans. Die wurden auch zweimal kräftig geschwungen, jeweils bei den beiden Toren fuer Espoo. Ich freue mich jetzt zumindest auf die gerade startende Eishockeysaison.

Kippis (Prost)

Deik

Dienstag, 9. September 2008

Kopfweh

Moin

Gestern war ich auf der Erstsemesterfeier der Geographen, und es zeigt sich immer mehr, dass die Finnen anders sind. Scheinbar sind sie wie Duracellhäschen. Leise und unbeweglich ohne Batterie, aber sie hören nicht auf zu trommeln, wenn man ihnen Stoff gibt. Besitzen sie hier ein Enzym was dem Rest der Welt fehlt?

Inzwischen ist es draussen dunkel und ungemuetlich, zwar wird es vorraussichtlich auch wieder besser werden, aber es ist eine Vorgeschmack auf den Winter. Das Wetter lullt einen ein und ich persönlich möchte nur noch schlafen.

Gruss

Deik

Sonntag, 7. September 2008

Vom Koffer nichts neues

Heido

Ja ich lerne auch schwedisch, weil rund 5% der Finnen auch diese Sprache beherrschen und alle Schilder im Raum Helsinki zweisprachig (+Englisch), dreisprachig angelegt sind. Die Sprache ist für Deutsch recht einfach, wodurch ich Gefahr laufe wenig für den Sprachkurs zu tun.

Es gibt nach dem vielem gezettere die ersten positiven Nachrichten zu vermelden.

Erstens, um meine Mutter zu beruhigen, ich esse genug. Das Mensaessen ist herrlich, fast täglich gibt es Lachs oder andere Köstlichkeiten und Wasser, leckere Salate, sowie soviele Brote mit Kräuterquark wie man will, umsonst dazu.

Zweitens: Es gibt in jeder Fakultät modernste Computerräume in denen man Scannen, Drucken und natürlich Online gehen kann. Was mir mit einem geschrotteten Laptop sehr entgegen kommt.

HeiHei

Deik

Dienstag, 2. September 2008

Hyvää päivää/Guten Tag

Moin Moin

Die Ereignisse ueberschlagen sich und ich komme trotz meines Tagbuchs und des Blogs kaum zur Verarbeitung der vielen Eindruecke.

Gestern war die Semestereröffnung hier Karneval genannt. Bei dieser ganztägigen Veranstaltung stellen sich alle Studentenorganisationen der Allgemeinheit vor und werben um Mitglieder. Das Studentenleben ist sehr straff organisiert. Und somit gibt es fuer so gut wie alles eine Organisation. Science-Fiction-Club, Filmclub, Mangaclub, Opernclub, English-Theater-Club, Debattiertclub. Diese Clubs lenken das soziale Leben der Studenten, da man sich mindestens einmal wöchentlich trifft (Keiner ist allein). Fuer die Mitgliedschaft gibt es einen Button den sich die Studenten auf ihre Overalls nähen. Diese Overalls sind auch ein wichtiger Bestandteil des Studentenlebens. Ihre Farbe zeigt die Fachrichtung des Studentens an (Geographie=Gruen). Die Leute sehen damit ungefähr so aus wie Bundeswehrhubschrauberpiloten. Viele Laufen mit ihren Overalls den ganzen Tag durch die Uni. Später gab es dann auf dem Karneval noch Wein und Schnittchen aufs Kosten der Uni, da hab ich mich erstmal sattgegessen. Viele Obdachlose nutzten auch dieses grosszuegige Angebot.

Abends war die Eröffnungsparty im alten Studentenhaus, welches der Studentenorganisation gehört und ungefähr vergleichbar mit dem Hamburger Schauspielhaus von Grösse und Ausstattung ist. Finanziert wird das Gebäude scheinbar mit den unverschähmten Bierpreisen.

Heute begann der Tag erstmal mit einer mittleren Katastrophe, als ich mich während ich duschte aus meinem eigenen Zimmer ausgesperrt habe. Die finnischen Schlösser lassen kein einfaches öffnen zu und somit war ich gezwungen den Hausservice zur Hilfe zu rufen. 27 Euro. Allmählich glaube ich, dass ich das Rueckrat der finnischen Wirtschaft bilde.

Gruss

Deik

Freitag, 29. August 2008

Die ersten Tage eine Plage

Moin Moin/Hei

knapp fuenf Tage hier und schon die ersten Katastrophen. Zuerst wurde ich nicht gePickupt. Eine Stunde wartete ich am Fähranlger, um danach eine weitere Stunde in meiner Winterjacke und zwei Koffern bei 20 Grad durch Helsinki zu laufen. Mein dritter Koffer hat sich selbstständig gemacht und treibt sich dank der Deutschen Post irgendwo in Skandinavien rum (er verreist halt gerne).

Der Anschluss fiel mir recht leicht. In meinem Apartment leben mit mir Manuel (D), Lukas (A), Martin (F), Giovanni (I), Enrique (ESP). Manuel ist auch Geograph, wodurch viele Dinge gleich einfacher sind.

Finnland scheint eines der strengsten Länder der Welt zu sein. Das Land ist nicht nur beim Pisa-Test besser, sondern hat auch die verruecktere Buerokratie: Registrierung fuer Registrierung Buero A (1/2 Stunde), Registrierung Buero B (1/2 Stunde), danch war es uns möglich eine eine Fahrkarte zu kaufen (1 Stunde), Registrierung fuer Sportkurse, Registrierung der Registrierung im Unibuero (1 Stunde). Die Registrierung bei der Polizei steht noch aus. Fuer alles kriegt man auch noch je eine Karte oder Zertifikat.

Man muss hier sogar wenn man sich in der Mensa was zu essen holt seinen Perso. vorzeigen. Ach Deutschland, Land der Freiheit.

Gestern waren wir auf einer Uniparty und wer keinen Ausweis oder Unizertifikat hatte kam nicht rein. Danach zogen wir weiter und ich habe des erstemal in meinen leben 5 Euro fuer 0,4l Bier in einer Bar ausgegeben. 2 Euro fuer die Garderobe sind auch obligatorisch (auch wenn man keine Jacke mitbringt). Vor der Eingangstuer der Kneipe lagen ein Paar besoffene Finnen (alle Klisches wurden also erfuellt).

Liebe Gruesse

D.E.I.K.

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